Neu-Ulm, 22.08.2022, Frauen-Union (FU) und Gesundheitspolitischer Arbeitskreis (GPA) der CSU veranstalteten ein Experten-Gespräch zur ambulanten Pflege. Als Expertin für Ambulante Pflege bei illerSENIO berichtete Karolin Lotz über die Situation in der Pflegepraxis in Landkreis Neu-Ulm.
Das Jahr 2022 wurde von der FU zum Jahr der Pflege ausgerufen. Der GPA beschäftigt sich hingegen bereits seit vielen Jahren mit diesem wichtigen Thema. Beide Verbände haben sich nun für eine Veranstaltung zur Thematik „Ambulante Pflege“ zusammengetan. Nachdem bereits Anfang des Jahres im Rahmen eines virtuellen Pflegegesprächs die „stationäre Pflege“ im Zentrum der Debatte stand, ist es wichtig, weiter eine konsequente Sensibilisierung und Bewusstseinsschaffung in der gesamten Gesellschaft für das Thema Pflege zu erreichen.
Beim Experten-Gespräch berichteten Sarah Dannheimer, Beraterin von der Fachstelle Demenz und Pflege Schwaben und Karolin Lotz, Leiterin Ambulante Pflegedienste illerSENIO, von ihrer Arbeit: Viele Menschen wollen im Bedarfsfall Zuhause gepflegt werden. Dabei leisten insbesondere die Angehörigen Außerordentliches. Nicht selten selbst im Beruf stehend, mit eigenen Kindern und häufig von einem Tag auf den anderen in die Situation versetzt jetzt schnell eine Lösung für den plötzlichen Pflegefall zu finden, fühlen sich viele Betroffene recht alleine gelassen. Oft ist unbekannt, welche Unterstützungsleistungen es gibt. Deswegen kommt es auf Beratungsstellen an, die vor Ort unkompliziert und schnell helfen können und dabei auch die Gegebenheiten in der Kommune und im Landkreis kennen und so fachliche Hinweise und Tipps zu den Hilfsangeboten geben können. Genannt seien hier vor allem die Seniorenberatungsstellen im Landkreis, wie aber auch die ambulanten Pflegedienstleister im Landkreis.
Der demografische Wandel stellt uns vor enorme Herausforderungen, auch in der Pflege. Statistiken besagen, dass annährend 80% der Pflegebedürftigen zu Hause versorgt werden, davon wiederum von Angehörigen 70% und 30% durch ambulante Pflegedienste. Daher ist es wichtig, dass es gerade für die Gruppe der Angehörigen Unterstützung durch Entlastung gibt und damit die Versorgung von Menschen mit Pflegebedarf so lange als möglich im häuslichen Umfeld stattfinden kann, was auch dem Wunsch der Pflegenden entspricht.
„Die Frauen-Union sowie der Gesundheitspolitische Arbeitskreis sehen daher ihre Aufgabe auf politischer Ebene noch stärker daraufhin zu wirken, dass die Bündelung der Hilfsangebote sowie deren Bekanntmachung stärker in die Regionen und Kommunen getragen werden“, so die beiden Vorsitzenden.